In der Szene, in der ich arbeitete, hatte ich größtmögliche Freiheit gehabt.
Es sind konkrete Lebensgeschichten, die uns in die Lage versetzen, eine Gesellschaft mit ihren heterogenen Lebenswelten besser zu verstehen
Das Lebensbild von Bernd Wefelmeyer (Komponist, Arrangeur und Dirigent) erweitert und bereichert die begonnene biografische Reihe zum Leben und Schaffen in der DDR.
Wefelmeyer vertritt die These, dass Musik ohne Text unpolitisch ist. Und dass es darauf ankäme, musikalische Werke so anzulegen, damit sie Menschen auch erreichen.
Als fast Fünfzigjähriger stand er 1989 dem Zusammenbruch seiner bisherigen Arbeitsbedingungen sowie seines beruflichen Netzwerkes (DEFA, Rundfunk und Fernsehen der DDR) gegenüber. Getragen von seiner beachtlichen Vielseitigkeit und auch Kollegialität führte ihn der gesellschaftliche Umbruch in kein Nischendasein, sondern eröffnete neue Felder des Engagements. Sein Leben für Filmmusiken – eine aus seiner Sicht leider immer noch unterschätzte Kunstgattung – erfuhr auf diesem Wege der erzwungenen Neuorientierung positive Wendungen, Erfahrungen und Erfolge.
Insofern verweist Band 4 der biografischen Reihe in besonderem Maße auf zwei deutsche Gesellschaftsordnungen und schließt den heutigen Wandel der Zeit mit ein.